Mit einem etwas überraschenden Turniersieg und einer gelungenen, fröhlich-gemütlichen Feier im Anschluss beging die Judoabteilung des ASV Rott/Inn ein nicht alltägliches Jubiläum. Denn dass eine Abteilung nicht nur 50 Jahre besteht, sondern diese ganze Zeit auch so voller Leben ist, ist schon etwas Besonderes. Gegründet 1968 von einigen Judobegeisterten unter dem ersten Abteilungsleiter Manfred Furtner, gab es nur die ersten Jahre ein kleines Auf und Ab. Danach wuchs die Abteilung, vor allem aber nahmen ihre Aktivitäten stetig zu. Seit Jahrzehnten ist die Judoabteilung ein fester Bestandteil nicht nur des ASV Rott/Inn, sondern der ganzen Gemeinde – so war auch der dritte Bürgermeister Hans Kirschbaum als Fahrer seines Sohnes gewissermaßen einmal Mitglied der Judofamilie, wie er in seiner Laudatio mit einem Augenzwinkern bemerkte.

Auch Hans Lanzinger, erster Vorstand des ASV, freute sich über und mit der Abteilung, der er 50 Jahre hervorragende Arbeit bescheinigte, mit nur vier Abteilungsleitern bis 2018. Der fünfte, Florian Weizenbeck, hat eben erst übernommen und repräsentiert mit seinen 24 Jahren die Zukunft. Weizenbeck hielt sich in seiner Ansprache kurz – neben Gruß und Dank an Ehrengäste und Sponsoren würdigte er beispielhaft für alle Ehrenamtlichen seine Vorgänger. Für die Geschichte der Abteilung verwies er auf die neue Online-Chronik auf judo-bewegt-mich.de.

Als Vertreter des Bayerischen Judoverbandes (BJV) ehrte der Vorsitzende des Judo-Bezirks Oberbayern, Denis Weisser, die Judoabteilung mit einer Urkunde und einem kleinen Geldgeschenk für das 50-jährige Bestehen. Weisser, gleichzeitig Abteilungsleiter des TuS Bad Aibling und damit auch einer der Turnierteilnehmer, freute sich über die aktiven Rotter Judokas und ihre solide Arbeit. Zum Schluss überreichte er Weizenbecks Vorgängerin Rita Lunghamer die silberne Ehrennadel des BJV für 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Abteilungsleitung.

Auch Stefan Franzl, Abteilungsleiter des TuS Töging, ließ es sich nicht nehmen, ein kleines Grußwort zu sprechen und die immer schon gute, aktuell aber besonders enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Vereinen zu betonen. Besonderes Lob zollte er dem Einsatz von Martina Noichl, die die letzten Jahre die Zusammenarbeit auf Rotter Seite koordiniert hat.

Am Turnier am Nachmittag hatte neben Rott, Aibling und Töging noch der TSV Gars teilgenommen. Zum Auftakt zeigte die Judo-Freestyle-Truppe ihr Können, ehe es mit gemischten Mannschaften vom U12-Jugendlichen bis hin zu einigen Männer- und Frauen-Gewichtklassen und im Modus jeder gegen jeden richtig zur Sache ging. Mit großem Ehrgeiz, dabei aber immer fair und freundschaftlich, so wie Judo sein soll. Die Rotter hatten gleich als erstes die Aiblinger auf der Matte, die auf einige Top-Kämpfer verzichten mussten und überraschenderweise auch bei den Frauen schlecht besetzt waren. Trotzdem waren sie ein harter Gegner, der aber knapp geschlagen wurde. Unter den unermüdlichen Anfeuerungsrufen der Mannschaftskameraden und der Fans gewann der Gastgeber auch noch die Begegnungen gegen die gut aufgestellten Töginger und gegen Gars. Begeistert waren nicht nur die Aktiven unten in der Halle, sondern auch die Zuschauer oben auf der Tribüne, darunter viele Ex-Kämpfer aus alten Zeiten: „Wie sollte man ein „Judoläum“ besser feiern als mit einem Turnier für alle Altersklassen! Und toll, dass ich auch mal wieder Judo in Rott anschauen kann.“

Die Siegerehrung – hinter Rott folgten Aibling, Töging und Gars auf den Plätzen – fand im Sportheim statt, sodass man sofort zum Feiern übergehen und auch die Reserven mit Grillfleisch und diversen Getränken schnell auffüllen konnte. DJ Oli fand die richtigen Songs für die altersmäßig sehr gemischten Judokas und Gäste aus Rott und den verschiedenen befreundeten Vereinen, u.a. war auch vom TuS Prien eine Abordnung da. Eine kleine Cocktail-Bar rundete eine schöne Feier für ein besonderes Ereignis ab. Auf die nächsten 50 Jahre!

Mehr Bilder folgen demnächst!